Besonders am Herzen lag ihm stets der Wäschbach, jener Wasserlauf also, der einer artesischen Kesselquelle entspringt und der am Fuß von Kirschberg und Galgenberg entlang läuft. Stets hatte er ein wachsames Auge darauf, dass die besondere Wasserqualität ebenso bewahrt bleibt wie der Bach als besonderes Biotop. Dieses Engagement brachte ihm auch den Namen „Bachpate“ ein, obwohl er dazu nie eine offiziell-amtliche Ernennung erhalten hätte. Von Erwin Wolf ist die Rede. Wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag ist das langjährige Mitglied des Altstadter Naturschutzbundes jetzt am 25. Juli 2024 gestorben. In Erinnerung bleiben wird Erwin aber nicht nur durch seine regelmäßigen Inspektionsgänge und Arbeitseinsätze an diesem einzigartigen Bachlauf. Über lange Zeit hinweg war, zusammen mit seinem Freund Werner Dehn in Feld und Flur unterwegs, um Nistkästen zu kontrollieren, zu reinigen oder auch neue Vogelhäuser aufzuhängen. Die Leiter geschultert, mit Teleskopstange, Bürste und den anderen notwendigen Utensilien ausgestattet, waren die beiden im zeitigen Frühjahr ein vertrautes Bild. Ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen, war Erwin Wolf immer dabei, wenn es notwendig war. Bei Pflanz-, Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen auf NABU-eigenen Grundstücken fehlte er nie, ebenso wenig wie bei den monatlichen Treffen, bei denen über anstehende Projekte und auch Umweltprobleme gesprochen wurde. Sehr hilfreich waren stets seine exzellenten Kenntnisse der Altstadter Örtlichkeiten, auch über deren einstige Nutzung und Aussehen wusste er bestens Bescheid. Aktiv war er auch bei den Exkursionen dabei, insbesondere an den vogelkundlichen Wanderungen nahm er gerne teil. In der Anfangsphase des Altstadter Naturschutzbundes – der damals noch als „Deutscher Bund für Vogelschutz, Ortsgruppe Altstadt“ firmierte – hatte er sich als „Vogelwart“ ausbilden lassen. Seine Kenntnisse und Erfahrungen ließ Erwin Wolf ganz uneigennützig allen zugute kommen.