Der erste Arbeitseinsatz findet am Unterlauf des Wässergrabens bis zur Mündung in die Blies entlang der Ortsstraße von Altstadt statt. Hier müssen immer wieder Müllablagerungen beseitigt werden.
Beim zweiten Einsatz steht der Abschnitt von der Quelle bis zum ehemaligen Pumpenhäuschen in der Nähe des Friedhofs an. Neben der Reinigung des Wasserlaufs müssen hier auch Sträucher und Bäume zurückgeschnitten und bei Bedarf auch die Röhren des Bisams beseitigt werden, durch die das Wasser in den nahe gelegenen Feilbach umgeleitet wird.
Text: Dieter Geib
Ein Bösewicht macht dem Altstadter Naturschutzbund das Leben schwer: Mit seiner Wühlerei im Untergrund gräbt der Unhold dem Umweltverband sozusagen das Wasser ab. Vom Bisam, einem eigentlich recht putzigen und harmlosen Nagetier, ist die Rede. Ein verzweigtes unterirdisches Tunnelsystem hat er sich angelegt, um unbehelligt vom Wässergraben in den Feilbach zu gelangen. Die Folge diese Art Bergbau in Miniatur: Aus dem ersteren, sehr sauberen Bach fließt das feuchte Nass in das zweite, ziemlich verschmutzte. Die Folge: Der Wäschbach führt nur noch wenig Wasser. "Es war das erste Mal, seit ich hier wohne, dass der Wässergraben zugefroren war. Das konnte nur passieren, weil viel zu wenig Wasser drin war", berichtet Falk Deckert, der jetzt auch mit Hand anlegte, um die Tunnel des Bisams zu kappen.
Angelegt worden war der Graben, nachdem sich die Altstadter Bauern irgendwann im vorvorigen Jahrhundert ein ausgeklügeltes System zur Be- und Entwässerung ihrer Wiesen überlegt hatten. Schleusen, Quellen, Gräben und Gräbchen sowie nicht zuletzt auch die natürlich vorhandenen Wasserläufe waren in dieses Netzwerk eingeflochten worden. Und dieses Geflecht war es dann auch, das bei anhaltender Trockenheit die Möglichkeit bot, das Wiesenland zu bewässern, während andererseits in der Zeit der Heu- und Grummeternte das nasse Element zwecks trockenerem Arbeiten auf einfache Weise abgeleitet werden konnte. Doch diese Zeiten sind schon lange passé. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft, bei der die kleineren Bauernhöfe fast ausnahmslos das Handtuch warfen, büßte auch die "Wässerei" ihre Funktion ein. Heu und Grummet waren plötzlich Fremdwörter geworden, Silage hieß und heißt die Devise des industriellen Grünschnitts, große Trecker mähen mit wuchtigen Kreisel das speziell angebaute "Weidelgras" fast allmonatlich in atemberaubendem Tempo. Was geblieben ist, sind Ruinen von Schleusen, zugewuchert, von der Natur zurückeroberte Gräben, verrohrte, unteriridische Wasserläufe, die der rasanten Landbearbeitung wegen im Weg waren.
Allein besagter Graben, in Altstadt noch als "Wässergraben" geläufig, hält bisweilen die Erinnerungen an diesen Alltag vergangener Zeiten wach. Nachdem der Bach der Wässerei längst ledig war, bot er über Jahre hinweg verwahrlost, verschmutzt und zur Abwasserkloake verkommen, ein wenig schönes Bild. Zeitweise wurde deswegen sogar mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach mit Bauschutt und sonstigem Material zu verfüllen. Tatsächlich war bereits ein Teil des Be- und Entwässerungssystems auf diese Art verschwunden. Genau 20 Jahre ist es nunmehr her, dass der Naturschutzbund von der örtlichen Wässereigenossenschaft den Bach im Pachtverhältnis übernahm. "Wir wollen den Graben unbedingt erhalten, weil er in vielerlei Hinsicht wichtige Funktionen im Naturhaushalt erfüllt", berichtet Marion Geib.
Allein schon der Umstand, dass der Bach ausschließlich von einer artesischen Kesselquelle gespeist werde, sei einzigartig: Das Wasser ist absolut sauber. Bewachsen ist der Wässergraben auf einer Seite von einem Saum uralter Eichen-, Erlen- und Weidenbäume. Und weil diese Riesen nun einmal ihrer Natur nach im Herbst ihr Laub abwerfen, geht der NABU immer wieder an Bach arbeiten. Erwin Wolf ist es vor allem, der regelmäßig auf Kontrolle geht und die kleinen Hindernisse gleich beseitigt. Wenn der Bisam aber kurzerhand das Wasser umleitet, dann ist schon einmal ein größerer Einsatz angezeigt. "Und das rentiert sich auf jeden Fall, denn schließlich kann man hier auch den Eisvogel beobachten, der im klaren Wasser nach Fischen jagt", erzählt Marion Geib. Bei ihrem Arbeitseinsatz jetzt gab es für die Helfer des NABU noch ein Schauspiel der besondereren Art: Bekassinen zeigten sich gleich dutzendweise. Mit ihren langen Schnäbeln stochern sie im Schlamm der Umgebung nach ihrer Nahrung. Wo der Bisam den Bekassinen das Wasser abgräbt.
Ein Bösewicht macht dem Altstadter Naturschutzbund das Leben schwer: Mit seiner Wühlerei im Untergrund gräbt der Unhold dem Umweltverband sozusagen das Wasser ab. Vom Bisam, einem eigentlich recht putzigen und harmlosen Nagetier, ist die Rede. Ein verzweigtes unterirdisches Tunnelsystem hat er sich angelegt, um unbehelligt vom Wässergraben in den Feilbach zu gelangen. Die Folge diese Art Bergbau in Miniatur: Aus dem ersteren, sehr sauberen Bach fließt das feuchte Nass in das zweite, ziemlich verschmutzte. Die Folge: Der Wäschbach führt nur noch wenig Wasser. "Es war das erste Mal, seit ich hier wohne, dass der Wässergraben zugefroren war. Das konnte nur passieren, weil viel zu wenig Wasser drin war", berichtet Falk Deckert, der jetzt auch mit Hand anlegte, um die Tunnel des Bisams zu kappen. Angelegt worden war der Graben, nachdem sich die Altstadter Bauern irgendwann im vorvorigen Jahrhundert ein ausgeklügeltes System zur Be- und Entwässerung ihrer Wiesen überlegt hatten. Schleusen, Quellen, Gräben und Gräbchen sowie nicht zuletzt auch die natürlich vorhandenen Wasserläufe waren in dieses Netzwerk eingeflochten worden. Und dieses Geflecht war es dann auch, das bei anhaltender Trockenheit die Möglichkeit bot, das Wiesenland zu bewässern, während andererseits in der Zeit der Heu- und Grummeternte das nasse Element zwecks trockenerem Arbeiten auf einfache Weise abgeleitet werden konnte. Doch diese Zeiten sind schon lange passé. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft, bei der die kleineren Bauernhöfe fast ausnahmslos das Handtuch warfen, büßte auch die "Wässerei" ihre Funktion ein. Heu und Grummet waren plötzlich Fremdwörter geworden, Silage hieß und heißt die Devise des industriellen Grünschnitts, große Trecker mähen mit wuchtigen Kreisel das speziell angebaute "Weidelgras" fast allmonatlich in atemberaubendem Tempo.
Was geblieben ist, sind Ruinen von Schleusen, zugewuchert, von der Natur zurückeroberte Gräben, verrohrte, unteriridische Wasserläufe, die der rasanten Landbearbeitung wegen im Weg waren. Allein besagter Graben, in Altstadt noch als "Wässergraben" geläufig, hält bisweilen die Erinnerungen an diesen Alltag vergangener Zeiten wach. Nachdem der Bach der Wässerei längst ledig war, bot er über Jahre hinweg verwahrlost, verschmutzt und zur Abwasserkloake verkommen, ein wenig schönes Bild. Zeitweise wurde deswegen sogar mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach mit Bauschutt und sonstigem Material zu verfüllen. Tatsächlich war bereits ein Teil des Be- und Entwässerungssystems auf diese Art verschwunden. Genau 20 Jahre ist es nunmehr her, dass der Naturschutzbund von der örtlichen Wässereigenossenschaft den Bach im Pachtverhältnis übernahm. "Wir wollen den Graben unbedingt erhalten, weil er in vielerlei Hinsicht wichtige Funktionen im Naturhaushalt erfüllt", berichtet Marion Geib. Allein schon der Umstand, dass der Bach ausschließlich von einer artesischen Kesselquelle gespeist werde, sei einzigartig:
Das Wasser ist absolut sauber. Bewachsen ist der Wässergraben auf einer Seite von einem Saum uralter Eichen-, Erlen- und Weidenbäume. Und weil diese Riesen nun einmal ihrer Natur nach im Herbst ihr Laub abwerfen, geht der NABU immer wieder an Bach arbeiten. Erwin Wolf ist es vor allem, der regelmäßig auf Kontrolle geht und die kleinen Hindernisse gleich beseitigt. Wenn der Bisam aber kurzerhand das Wasser umleitet, dann ist schon einmal ein größerer Einsatz angezeigt. "Und das rentiert sich auf jeden Fall, denn schließlich kann man hier auch den Eisvogel beobachten, der im klaren Wasser nach Fischen jagt", erzählt Marion Geib. Bei ihrem Arbeitseinsatz jetzt gab es für die Helfer des NABU noch ein Schauspiel der besondereren Art: Bekassinen zeigten sich gleich dutzendweise. Mit ihren langen Schnäbeln stochern sie im Schlamm der Umgebung nach ihrer Nahrung.
Text: Martin Baus