Rat und Hilfe: Bereich Säugetiere

Fledermaus gefunden?

Gar nicht so selten werden im Saarland Fledermäuse gefunden.

Hat sich das Tier in einen Innenraum (z.B. Keller, Garage) verflogen, stellen Sie Fenster und Türen/Tore auf und beobachten Sie die Fledermaus. Wenn sie unverletzt ist, wird sie in der Regel von selbst den Raum verlassen.

Ansonsten setzen Sie das Tier mit Handschuhen oder mit einem Handtuch in einen Karton mit Luftlöchern und stellen etwas Wasser in einem flachen Deckel dazu. Rufen Sie eine der Fledermaus-Notrufnummern im Saarland an. Handelt es sich um ein noch flugunfähiges Jungtier, können es Fledermausbetreuer/-innen mit spezieller Welpenmilch aufziehen und später in der Nähe seiner Wochenstube freilassen.

Einheimische Fledermäuse und Corona Virus

 

Fledermäuse werden seit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 im Frühjahr 2020 in den Medien immer wieder als Ursprung des neuartigen Virus bezeichnet, das bei Menschen die Krankheit Covid-19 auslösen kann. Diese stark vereinfachte Darstellung eines komplexeren Sachverhalts schürt bei Menschen die Sorge und Angst vor Fledermäusen. Ziel dieses FAQs ist es daher, eine solide Sachkenntnis zu vermitteln, falsche Vorstellungen sowie grundlose Vorbehalte zu korrigieren und zunehmenden Antipathien gegenüber Fledermäusen entgegenzuwirken.

 

 

 

1. Einheimische Fledermäuse sind nicht mit SARS-CoV-2 infiziert und können einen Menschen somit nicht mit Covid-19 anstecken.
2. Das menschliche SARS-CoV-2 ist genetisch eng mit Viren von Wildtieren verwandt. Der genaue Ursprung von SARS-CoV-2 oder dessen Vorläufer ist nach wie vor ungeklärt.
3. Eine Übertragung von SARS-CoV-ähnlichen Viren aus Fledermäusen direkt auf Menschen ist sehr unwahrscheinlich und wurde bislang auch noch nie festgestellt.
4. Nach bisherigen Erkenntnissen sind bei SARS-ähnlichen Coronaviren immer Zwischenwirte im Rahmen mehrerer zoonotischer Übergänge (Übertragung eines Virus von einer Art auf eine andere Art) notwendig, um einen humanpathogenen Erreger entstehen zu lassen.
5. Es ist unwahrscheinlich, dass Coronaviren aus Fledermauskot eine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellen.
6. Forderungen, Fledermäuse aufgrund einer vermeintlichen Gesundheitsgefahr zu bekämpfen, wären völlig unbegründet und in der EU sogar strafbar.
7. Die Forschung an Fledermäusen und ihrem einmaligen Immunsystem ist für die Human- und Tiermedizin äußerst wertvoll.
8. Fledermäuse sind weltweit wichtige und unverzichtbare Teile in Ökosystemen.

Kontakt:
NABU Bundesverband: Birte H. E. Brechlin, Referentin Wolfs- & Wildtierschutz:
Birte.Brechlin@NABU.de
NABU Rheinland-Pfalz: Dr. Andreas Kiefer, Projektkoordinator "Fledermäuse Willkommen!":
Andreas.Kiefer@NABU-RLP.de

Eine ausführlichere Darstellung und Literaturhinweise entnehmen Sie bitte dem Originaltext https://www.deutsche-fledermauswarte.org/?s=sars.

Unterschlupf für Winterschläfer - Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz

Kleine Säugetiere verbringen ihren Winterschlaf gerne in unseren Gärten. Eine naturnahe Gestaltung und etwas Unordnung helfen den Tieren schon sehr. Durch einfache Maßnahmen ermöglichen wir den kleinen Winterschläfern einen ruhigen Winter und einen guten Start ins nächste Frühjahr.

Zum Beispiel der Igel

Die Igel brauchen verschiedene Lebensräume, um gut über das Jahr zu kommen: Wiesen, Feldraine, Gebüsche, aber auch Laubhaufen und Totholz beherbergen viele Leckerbissen und bieten dem Stacheltier eine kuschelige Höhle, gerade in der kalten Jahreszeit. Da es auf Feldern und Wiesen davon jedoch immer weniger gibt, ist es für den Igel schwierig, bis Mitte November richtig satt zu werden und sich anschließend in Laub und Reisig für den Winter sicher einzuigeln. Dieser Mangel in der Kulturlandschaft lässt die Igel vielerorts in Gärten und Parks flüchten. Mittlerweile sind aber auch diese oft viel zu aufgeräumt, bieten zu wenig Nahrung und sind dadurch für den Igel ungeeignet.

Mitte November begeben sich Igel auf die Suche nach einem Winterquartier, um es sich dort für die nächsten vier bis fünf Monate gemütlich zu machen. Wie alle winterschlafenden Tiere vollbringen Igel dabei eine große Leistung, so schaffen sie es, ihre Körperfunktionen über einen langen Zeitraum fast gänzlich zurückzufahren, weshalb sie auf keinen Fall gestört werden sollten. Ab und an erwachen sie kurz und schlafen dann aber gleich weiter. Das Ganze kostet jede Menge Energie. Ein sicheres Quartier ist also enorm wichtig. Ein naturnaher Garten bietet viel Nahrung und viele geschützte Ecken.

Weitere Informationen beim NABU