Der Marksweiher

Der Marksweiher ist ein kleines stehendes Gewässer am Eingang des Taubentals bei Kirkel. Er hat keinen Zufluss, wird also nur durch Regenwasser gespeist und füllt sich jedes Jahr im Herbst und Winter neu. Entwässert wird er bei hohem Wasserstand in östlicher Richtung vom Marksweihergraben, der bei Beeden in die Blies mündet.

Das Gelände befindet sich im Besitz der „Naturlandstiftung Saar“, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Artenreichtum der Pflanzen und Tiere unserer Heimat zu erhalten und die Vielfalt ihrer Lebensräume zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln.

Der Marksweiher ist nicht nur für Amphibien ein unverzichtbarer Lebensraum. Er gehört mit knapp 40 Arten zu den zehn besten Libellengewässern im Saarland. Zu den selteneren Wasserpflanzen, die hier wachsen, zählen z.B. das „Gemeine Hornblatt“ oder der „Verkannte Wasserschlauch“. Auf den Schlammflächen und den umgebenden Wiesen hat sich eine artenreiche Heuschrecken-Lebensgemeinschaft etabliert.

Die um den Weiher wachsenden Bäume schützen vor allem im Sommerhalbjahr durch ihre Schattenbildung einerseits vor starker Verdunstung, entziehen aber andererseits dem Gewässer über ihre Wurzeln auch große Mengen Wasser; daher müssen sie regelmäßig gekürzt oder auch gefällt werden. Außerdem wurde das Gewässer, das zu verlanden drohte, schon wiederholt auf Teilflächen ausgebaggert, damit sich genügend Wasser in der Fläche sammeln und lange genug halten kann. Nur so können die Amphibien ihre Entwicklung vom Ei über die Kaulquappen bis zum Jungtier dort abschließen.

Begehung am 15. Juni 2023

Naturlandstiftung Saar

Der Marksweiher - ein kleines stehendes Gewässer - ist ein Schutzgebiet der Naturlandstiftung Saar. Diese hat das Kleingewässer wegen seiner hohen Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt bereits 1988 erworben: damals noch kaum bewaldet, jedoch mit einer größeren Wasserfläche.

Am 15.06.2023 konnten sich die Teilnehmer einer Begehung rund um den Marksweiher mit Frau Umweltministerin Petra Berg selbst ein Bild vom heutigen Zustand machen.

Das Gewässer ist für Reptilien und Amphibien, wie etwa Lurche, ein unverzichtbarer Lebensraum. Darüber hinaus gehört der Marksweiher zu den zehn besten Libellengewässern im Saarland.

Die Vernichtung dieses wertvollen Lebensraums sowie der Straßentod vieler Amphibien - Hunderte überfahrene Kröten an einem Tag - veranlasste den NABU, den BUND, den Saarforst Landesbetrieb sowie die Naturwacht Saarland, ein Gemeinschaftsprojekt zu starten. Während der Wanderungen im Frühjahr wurden nun Schutzzäune aufgestellt sowie Eimer in den Boden eingelassen, in die die Tiere hineinfallen, gezählt und am Marksweiher wieder ausgesetzt werden. Marion Geib (NABU) erklärt hierzu, dass durch das Engagement des NABU und des BUND nicht nur die Artenvielfalt in diesem wertvollen Gebiet erhöht werden konnte, sondern auch die Bestände, z. B. des Kammmolches, durch die Anstrengungen der Naturschützer in den letzten Jahren vervielfacht werden konnten.

Der Marksweiher hat keinen Zufluss und wird hauptsächlich in den Wintermonaten durch Regen- und Oberflächenwasser der Umgebung gespeist

In den letzten Jahren trocknete das Kleingewässer jedoch bereits im Juni oder noch früher aus. Der Kurator der Naturlandstiftung Saar, Roland Krämer, weist darauf hin, dass in den letzten Jahren ein Verschieben der Niederschläge in die Wintermonate hinein zu beobachten sei. Dann, wenn die Natur das Wasser bräuchte, stünde es jedoch aufgrund des Klimawandels oft nicht mehr zur Verfügung.

Daher könnten viele Arten ihre Entwicklung vom Ei bis zum Jungtier nicht mehr vollenden. Sie alle sind auf offene und besonnte Gewässer während ihrer Fortpflanzungszeit angewiesen. Frau Lauer, Ortsvorsteherin von Beeden, erklärt den Teilnehmern die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um den Zufluss von mehr Oberflächenwasser in den Weiher zu ermöglichen und so den Wasserspiegel des Weihers dauerhaft zu erhöhen.

Seltene Wasserpflanzen konnten so zurückkehren, und auch der seltene Zwergtaucher kann seine Brut nun wieder erfolgreich abschließen. 

Schuld am frühen Austrocknen sind jedoch nicht ausschließlich die in den letzten Jahren immer öfter auftretenden heißen und trockenen Frühjahrs- und Sommermonate, sondern auch die damals sehr großen Bäume, die am Ostufer des Weihers hochgewachsen waren.

An heißen Sommertagen verbrauchen eine große Weide oder Pappel täglich mehr als 100 Liter Wasser, die sie mit ihren Wurzeln aus dem Weiher abzapft.

Deshalb hat die Naturlandstiftung in den Jahren 2021 und 2022 Bäume fällen lassen, um den durch sie verursachten enormen Wasserverbrauch im Sommerhalbjahr zu reduzieren.

Maike Lauer von der Naturlandstiftung Saar betont, dass der Weiher momentan einen guten Wasserstand habe, die Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt.